Geschichtliches
Die älteste urkundlich erwähnte Kirche des Kirchspiels steht in Schenklengsfeld, die 1141 als Wehrkirche errichtet wurde, und die die Mutterkirche der umgebenden Ortschaften war. Das bedeutet allerdings nicht, dass nicht schon zuvor Kirchen vorhanden gewesen sind. Die Orte der Region waren allesamt in Kirchenbesitz und gehörten der Abtei in Bad Hersfeld, die 1234 auf dem Landeckerberg eine Abtsburg errichten ließ. Im 15. Jahrhundert bildete das Landecker Amt dann eine Verwaltungseinheit der Abtei Hersfeld. Von den Kirchengemeinden des heutigen Kirchspiels Schenklengsfeld gehörten alle bis auf Wippershain (das wechselnd zu anderen Bezirken gehörte, nämlich zu Buchenau, Johannesberg und Hauneck) zum Landecker Amt.
Im Bauernkrieg wurden 1525 sowohl das Kloster Hersfeld als auch das Landecker Amt besetzt; in dieser Zeit wurde vermutlich auch die Burg auf dem Landecker zerstört. Der Hessische Landgraf Philipp I kam der Abtei zu Hilfe und schlug die Aufstände nieder. Zur Deckung seiner Unkosten übernahm er anschließend das Amt Landecker in seinen Besitz, das von da an zur Landgrafschaft Hessen-Kassel gehörte. Spätestens 1526 mit der Homberger Synode wurde das Landecker Amt protestantisch; also keine zehn Jahre nachdem Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlicht hatte.
Im dreißigjährigen Krieg wurde in Wippershain 1634 die Kirche zerstört und 1680 neu aufgebaut. In der Zeit zwischen Zerstörung und Wiederaufbau ging die Reichsabtei Hersfeld an die Landgrafschaft Hessen-Kassel über, wobei Wippershain jedoch als Lehen bei Buchenau verblieb, bis 1720-1722 der Landgraf von Hessen-Kassel das Lehen abkaufte und dem Amt Hauneck zuordnete. Erst mit der kurhessischen Kreisordnung von 1821, die die alten Gerichte und Ämter auflöste und durch Kreise ersetzte, wurde Wippershain vollens zu einer Kommune im Landkreis Hersfeld.
Vorausgegangen war die generelle Neuordnung der Besitzverhältnisse, die sich nach der Französischen Revolution ergeben hatten. Zuvor hatten sich viele europäische Staaten gegen das revolutionäre Frankreich zur Verteidigung der Monarchie gewandt. Am Ende stand der Verlust der linksrheinischen Gebiete. 1802/1803 wurde im Reichsdeputationshauptschluss festgesetzt, die weltlichen Fürsten für die Gebietsverluste an Frankreich zu entschädigen. Dies geschah durch die Säkularisation kirchlicher und Mediatisierung kleinerer weltlicher Herrschaften bisheriger rechtsrheinischer Reichsstände. Anders ausgedrückt: Es kam zu einer Enteignung der betroffenen Besitzer. Eine der teilnehmenden Parteien war die Landgrafschaft Hessen-Kassel; der Landgraf wurde 1803 zum Kurfürsten erhoben. Um sich vom Großherzogtum Hessen abzuheben - von Napoleon 1806 dazu aus der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt erhoben -, begann man mit dem Gebrauch der Bezeichnung Kurfürstentum Hessen. Oder abgekürzt: Kurhessen.
1866 wurde Kurhessen von Preußen annektiert und das Landecker Amt preussisch, nach dem Zweiten Weltkrieg wieder hessisch. In der Gemeindegebietsreform 1972 schlossen sich die Mehrzahl der zuvor eigenständigen Ortschaften zur Großgemeinde Schenklengsfeld zusammen; Wippershain wurde so zum Ortsteil der Großgemeinde. Auch die Gemeinde Hilmes gehörte nun politisch zu Schenklengsfeld. Die Kirchengemeinden in Wippershain und Hilmes blieben aber selbstständig, wobei die Pfarrstelle von Hilmes von Schenklengsfeld aus versehen wurde.
Ransbach hatte sich 1971 mit Mansbach aus dem Landkreis Hünfeld zur (politischen) Gemeinde Hohenroda zusammengeschlossen, denen 1972 auch Ausbach folgte. Auch hier blieben die Kirchengemeinden unabhängig, bis sich 2012 die beiden evangelischen Gemeinden von Ransbach und Ausbach zusammenschlossen.
Der stetige Schwund an Kirchenmitgliedern führte zur Notwendigkeit einer Reduzierung der Pfarrstellen und betraf alle Kirchengemeinden. So wurden die Pfarrbezirksgrenzen neu festgelegt und schließlich das Kirchspiel Schenklengsfeld aus den Kirchengemeinden Schenklengsfeld, Hilmes, Wippershain und Ransbach-Ausbach aus dem benachbartem Hohenroda gebildet, um die Lasten gleichmäßiger zu verteilen.
Wenn Sie mehr über das Kirchspiel lesen wollen, dann können Sie das hier.